Die Mediation ist ein vielfältig einzusetzendes Instrument der Konfliktbearbeitung. Die Anwendung reicht von der Familienmediation in Trennungssituationen über den bereits an anderer Stelle beschriebenen Konflikt an der Großbaustelle unter Beteiligung mehrerer Unternehmen bis hin zur Mediation in Teams oder unter Führungskräften in Unternehmen, insbesondere im Kontext von Veränderungsprozessen, beispielsweise bei der Integration nach Unternehmenskäufen oder Fusionen, wenn zwei unterschiedliche Unternehmenskulturen aufeinanderstoßen. Die Mediation ist darüber hinaus auch Ausdruck einer guten Unternehmenskultur, in dem deutlich signalisiert wird, dass eine gemeinsame Zukunft unter Einbeziehung aller Beteiligter und deren Sichtweisen gesehen wird oder zumindest alle Chancen auf eine gemeinsame Zukunft genutzt werden sollen.
Grundsätzlich gilt zwar, dass der Mediator als Experte für das Verfahren (und die Beteiligten als Experten für das Problem und die Sache) eben nicht auch über erheblichen Sachverstand im Problemfeld verfügen muss. Gleichwohl ist aus der Perspektive des Auftraggebers bei der Auswahl eines Mediators dessen Sachnähe ein durchaus relevantes Kriterium. In jedem Fall bedarf die Qualifikation des Mediators einer konkreten Betrachtung. Neben der Anerkennung durch die einzelnen Berufsverbände ist daher die Aus- und Fortbildung des Mediators von besonderer Bedeutung. Noch immer verfügen sehr wenig Mediatoren über einen anerkannten Hochschulabschluss wie etwa den Master in Beratung Mediation und Coaching der Fachhochschule Münster.